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MONTAPLAST startet Restrukturierung

Morsbach, 30. Juli 2025. Der weltweit tätige Automobilzulieferer MONTAPLAST mit Hauptsitz in Morsbach (bei Siegen) startet für seine deutschen Standorte ein Restrukturierungsprogramm. Bis Ende 2028 sollen die bestehenden Überkapazitäten abgebaut und die Effizienz deutlich erhöht werden. Dies schließt auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Zugleich will das Unternehmen in den Standort Morsbach investieren. Der notwendige Stellenabbau soll so sozialverträglich wie möglich umgesetzt werden.

„Dass die Banken und unsere Gesellschafter bis 2028 unsere Finanzierung gesichert haben, ist ein großer Vertrauensbeweis – aber auch verbunden mit einem klaren Auftrag“, betonte MONTAPLAST-CEO Tom Graf. „Im Markt herrscht ein harter Verdrängungswettbewerb, und wir müssen uns grundlegend neu aufstellen, wenn wir kurz-, mittel- und langfristig im Wettbewerb bestehen wollen. MONTAPLAST muss wieder stark und konkurrenzfähig werden. Wir haben keinen Zweifel, dass uns das auch gelingen wird, aber die Zeit dafür drängt.“

Die Geschäftsführung hat gestern der Belegschaft die Eckpunkte ihres Restrukturierungskonzepts vorgestellt. Eine Kernmaßnahme ist die Konsolidierung der Werke in Deutschland bis Ende 2026. Statt in drei Werken am Standort Morsbach will MONTAPLAST künftig in zwei Werken produzieren. Im Werk 1 soll in Zukunft nur noch die Fertigung von Ersatzteilen stattfinden, die Produktion wird auf die anderen beiden Werke verlagert. „Die Auslastung unserer Werke ist seit 2018 stetig gesunken, ohne dass je die Kapazitäten angepasst wurden“, erläuterte Graf. „Hier haben wir deutlichen Nachholungsbedarf, damit wir wieder auf branchenübliche Auslastungswerte kommen. Momentan liegen wir deutlich darunter.“

Im Zuge dessen wird es in mehreren Schritten bis 2028 auch Personalabbau geben müssen. Ein großer Teil wird durch die Reduzierung von Leihkräften umgesetzt werden können. Betriebsbedingte Kündigungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Dies betrifft sowohl die Fertigung als auch die Verwaltung, wo es ebenfalls einen Personalüberhang gibt. Insgesamt geht es um eine Größenordnung von rund 650 Beschäftigten. In welchen Bereichen und in welchem Umfang genau der Personalabbau stattfinden wird, stimmt die Geschäftsführung in den nächsten Wochen mit dem Betriebsrat ab. Bis Ende September soll das Personalkonzept stehen. Der notwendige Stellenabbau soll außerdem so sozialverträglich wie möglich, d.h. mit Interessenausgleich und Sozialplan umgesetzt werden.

„Die Mitteilung der Geschäftsführung war für die Kollegen natürlich ein Schock“, betonte der stellvertretende MONTAPLAST-Betriebsratsvorsitzende Frank Rosenthal nach Ende der Betriebsversammlung. „Dennoch hat die Belegschaft die Informationen ruhig aufgenommen. Dazu hat sicherlich beigetragen, dass der Standort Morsbach erhalten bleiben soll und der Personalabbau stufenweise erfolgen wird.“ Rosenthal hob hervor, dass es dem neuen Management unter CEO Tom Graf gelungen ist, die für die Neuaufstellung erforderliche Finanzierung in nur vier Monaten hinzubekommen. „Das alte Management hat die Durchfinanzierung noch nicht einmal in zehn Jahren erreicht“, so Rosenthal. Management und Betriebsrat träten nun in die erforderlichen Verhandlungen für Interessenausgleich und Sozialplan ein. „Das Management hat betont, dass der Personalabbau so sozialverträglich wie möglich erfolgen soll“, ergänzte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende. „Wir sind deshalb zuversichtlich, dass wir dies gemeinsam im Interesse der betroffenen Kollegen aushandeln werden. Das Management hat den Betriebsrat früh ins Boot geholt und während der ganzen Vorbereitungsphase offen und transparent kommuniziert.“ Rosenthal legte Wert darauf, dass es in der bevorstehenden Restrukturierungsphase nicht nur um MONTAPLAST geht, sondern auch um Morsbach. „Hier sind die meisten Kollegen zuhause. Morsbach braucht ein starkes Unternehmen MONTAPLAST hier am Standort, damit Morsbach eine starke Region bleibt.“

Daneben wird das Unternehmen bis 2028 eine Reihe von weiteren Maßnahmen umsetzen, um die Produktivität und Effizienz zu erhöhen. Dies betrifft die Verbesserung von Prozessen und Logistik, sowie Einsparmaßnahmen bei den betrieblichen Ausgaben. „Die Restrukturierung ist aber kein reines Streichkonzert, sondern wir investieren auch gezielt in den Standort“, betonte Graf. So werden u.a. Photovoltaik-Anlagen installiert, um die Stromversorgung günstiger und unabhängiger zu machen. Darüber hinaus investiert MONTAPLAST in die Einführung einer neuen, zentralen Unternehmenssoftware. „Mit diesen Maßnahmen stellen wir sicher, dass Morsbach bis 2028 wieder ein starker und zukunftsfähiger Standort in einer gesund aufgestellten und wettbewerbsfähigen Unternehmensgruppe ist.“

Wie viele Automobilzulieferer steht auch der Kunststoffspezialist MONTAPLAST wirtschaftlich stark unter Druck. Der Pkw-Absatz in den wichtigen Kernmärkten Europa und den USA stagniert. Hinzu kommen erheblich gestiegene Kosten für Rohstoffe, Personal und Energie sowie geopolitische Risiken. Vor diesem Hintergrund hat die Geschäftsführung mit Unterstützung einer renommierten Beratungsgesellschaft ein Restrukturierungskonzept entwickelt, um das Unternehmen bis 2028 wieder wettbewerbsfähig und profitabel zu machen. Anfang Juli hatten die Banken und Gesellschafter daraufhin die Finanzierung des Unternehmens bis 2028 gesichert.

Die MONTAPLAST Gruppe gehört zu den weltweit führenden Anbietern für Automobil-Kunststoffteile und-module. Mit Produkten wie Kühlerschutzgittern, Rad- und Türabdeckungen sowie Kunststoffteilen für Karosserie und Antriebsstrang (Elektro- und Verbrennerfahrzeuge) beliefert das Unternehmen namhafte Automobilhersteller in Europa, China und Nordamerika. Die Gruppe beschäftigt weltweit ca. 4.900 Mitarbeiter an 10 Standorten, darunter ca. 2.100 Mitarbeiter an den drei Standorten in Deutschland.

 

 

Über die MONTAPLAST Gruppe

Die MONTAPLAST Gruppe beliefert als Systemlieferant die internationale Automobilindustrie mit hochwertigen Kunststoffkomponenten und kompletten Baugruppen. Die Bandbreite reicht von der Fertigung von Kunststoffteilen für Interieur und Exterieur, Karosserie und Antriebsstrang (Elektro- und Verbrennerfahrzeuge) über die Entwicklung, Simulierung und Validierung kompletter Baugruppen bis hin zur Erarbeitung von Logistik- und Verpackungskonzepten. Das Unternehmen gehört in der Spritzguss-, Schalen- und Schweißtechnik zu den führenden Anbietern in der Automobil-Zuliefererindustrie. Die Gruppe unterhält insgesamt 10 Standorte in Europa, Nordamerika und China und beschäftigt rund 4.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit. Der Gesamtumsatz der Gruppe lag 2024 bei rund 860 Mio. Euro.

www.MONTAPLAST.com

Christoph Möller

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