Oldenburg (Oldb.), 23. August 2022. Die Gläubigerausschüsse der „Deutsche Lichtmiete“-Gruppe haben auf ihrer letzten Sitzung die Weichen für eine Fortführungslösung der insolventen Unternehmen gestellt. In gemeinsamer Sitzung haben die Ausschussmitglieder den Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß beauftragt, den Kaufvertrag mit dem Bieter „One Square Advisory Services“ abschließend zu verhandeln.
Zuletzt hatten zwei Konzepte für die Fortführung der „Deutsche Lichtmiete“-Gruppe vorgelegen: ein Konzept des früheren DLM-Vorstandes Gerd Sieger sowie eine gläubigergeführte Auffanglösung der Investmentgesellschaft One Square Advisory Services.
Die Gläubigerausschüsse hatten in der letzten Woche zunächst Gerd Sieger eine letzte Frist zur abschließenden Konkretisierung des Angebots sowie des Businessplans gesetzt. Allerdings legte Sieger innerhalb dieser Frist kein annahmefähiges Angebot mitsamt belastbarer Planung vor.
Daraufhin haben die Gläubigerausschüsse in ihrer gestrigen Sitzung entschieden, dass die Verhandlungen mit Gerd Sieger beendet werden sollen und dass nunmehr mit One Square Advisory Services finale Verhandlungen geführt werden sollen. Sollten diese Verhandlungen zu einem erfolgreichen Ergebnis kommen, liegt die abschließende Entscheidung über die Annahme des Konzepts wiederum bei den Gläubigerausschüssen bzw. den Gläubigerversammlungen.
Wie in Investorenprozessen allgemein üblich, bestehen auch in diesem Fall gegenseitige Verschwiegenheitserklärungen. Deshalb können bis zu einem eventuellen Vertragsabschluss keine weiteren Details über die Vertragsverhandlungen an die Öffentlichkeit gegeben werden. Sobald möglich, werden die Gläubiger über das Ergebnis der Verhandlungen und die weiteren Schritte informiert.
Weitere Informationen erhalten die Gläubiger der Deutsche Lichtmiete-Gruppe unter dem folgenden Link: https://dlm.insolvenz-solution.de/.
Über die Deutsche-Lichtmiete-Gruppe
Das Geschäftsmodell der Deutsche Lichtmiete-Gruppe bestand in der Produktion von Beleuchtungslösungen sowie deren Vermietung an Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Insgesamt hat die Deutsche Lichtmiete Anleihen mit einem Gesamtvolumen i.H.v. 130 Mio. Euro in Umlauf gebracht sowie 80 Mio. Euro Direktinvestitionen eingesammelt.
Beginnend mit dem 30. Dezember 2021 und noch einmal im März 2022 hatten insgesamt 16 Gesellschaften der Deutsche Lichtmiete-Gruppe Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Insolvenzgericht in Oldenburg hatte in beiden Fällen zwei vorläufige Insolvenzverwalter bestellt: Rüdiger Weiß für drei Direktinvestitionsgesellschaften und die operativen Gesellschaften der Gruppe sowie Dr. Malte Köster für die weiteren Direktinvestitionsgesellschaften.
Rüdiger Weiß war zuvor u.a. als Insolvenzverwalter für die erfolgreiche Sanierung des Fernsehherstellers LOEWE und des Metallunternehmens Dradura mit rund 1.200 Mitarbeitern verantwortlich. Köster war zuvor u.a. im Betrugsfall des Windkraft-Unternehmers Hendrik Holt als Insolvenzverwalter eingesetzt worden. Zudem war er mit den Insolvenzfällen bei dem Naturkosthersteller Schneekoppe und dem Stromanbieter Care Energy mit vergleichbar hohen Gläubigerzahlen befasst.