Berlin, 22. Januar 2024. Die Neuaufstellung der Berliner „EIGENSONNE GmbH“ kommt gut voran. Der Geschäftsbetrieb bei dem bundesweit tätigen Anbieter von Photovoltaikanlagen läuft seit Beginn der Sanierungsinsolvenz vor rund einem Monat ganz normal weiter. Kunden und Partner halten dem Unternehmen die Treue, alle Aufträge werden wie vereinbart ausgeführt. Die EIGENSONNE GmbH beabsichtigt, ihr erfolgreiches Geschäftsmodell mit Hilfe eines strategischen Investors weiterzuentwickeln und die eigene Wettbewerbsposition langfristig weiter auszubauen. Dazu haben Geschäftsführung und vorläufiger Insolvenzverwalter bereits einen strukturierten M&A-Prozess eingeleitet.
„Wir haben seit unserem Insolvenzantrag nur sehr begrenzt Aufträge verloren und konnten sogar unser Neukundengeschäft weiter stärken“, so Eigensonne-CEO Christian Arnold. „Gleichzeitig können wir durch das bewährte Netzwerk aus unseren Handwerks- und Vertriebspartnern wie gewohnt pünktlich und in bester Qualität liefern. Auch für unsere Bestandskunden hat sich nichts geändert: Alle Garantien und Wartungsverträge behalten ihre Gültigkeit.“ Eigensonne bietet Photovoltaik-Komplettlösungen zum Kauf und zur Miete. Das Angebot richtet sich an Privatkunden und umfasst auf Wunsch auch Stromspeicher und Wallboxen.
Der Eigensonne-Geschäftsbetrieb läuft seit Beginn des Insolvenzverfahrens im Dezember uneingeschränkt weiter. „Das ist ganz wesentlich das Verdienst unserer hochmotivierten Mitarbeiter, die unsere Ziele von Anfang an unterstützt haben“, ergänzte Arnold. „Alle ziehen an einem Strang.“ Die Löhne und Gehälter aller rund 380 Mitarbeiter sind während des gesamten vorläufigen Verfahrens gesichert.
Ziel der Neuaufstellung ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von Eigensonne durch den Einstieg eines strategischen Investors langfristig zu sichern und auszubauen. „Eigensonne hat frühzeitig Insolvenzantrag gestellt und damit eine gute Ausgangslage für die Investorensuche geschaffen“, betonte der vorläufige Insolvenzverwalter Florian Linkert der Kanzlei BBL Brockdorff, der eng mit der Eigensonne-Geschäftsführung zusammenarbeitet. „Mit einer etablierten Marke, einem starken Produkt und einem dichten Vertriebsnetz bietet Eigensonne dafür beste Voraussetzungen. Wir verzeichnen bereits ein reges Interesse potenzieller Investoren.“
Die Sanierung wurde erforderlich, nachdem der Mehrheitsgesellschafter die finanzielle Unterstützung von Eigensonne eingestellt hatte. Zuvor war Eigensonne über mehrere Jahre stark gewachsen, musste im letzten Jahr jedoch wie viele andere Anbieter von PV-Anlagen einen starken Umsatzeinbruch verkraften. Die Auslöser der branchenweiten Krise waren die stark gestiegenen Materialpreise, die anhaltend schwache Konjunktur sowie die Zinsexplosion, die der Bau- und Immobilienbranche stark zugesetzt haben. Hinzu kam die für Endkunden undurchsichtige Fördersituation für PV-Anlagen.
Allerdings gibt es inzwischen deutliche Anzeichen für eine Erholung der Branche. „Der Markt für PV-Anlagen hat angefangen, wieder zu wachsen“, ergänzte Eigensonne-CEO Christian Arnold. „Die Materialpreise sind wieder deutlich gesunken und auch die Verunsicherung bei den Käufern geht zurück, seitdem das Heizungsgesetz verabschiedet wurde. Ein weiterer Grund ist der Wegfall der Strompreisbremse, die Energiepreise werden wieder volatiler. Mit einer Solaranlage können sich unsere Kunden gegen solche Preisschwankungen am Energiemarkt langfristig absichern. Entsprechend wächst auch die Nachfrage nach unseren Produkten.“ Gemeinsam mit einem strategischen Partner möchte Eigensonne diese Entwicklung nutzen und an das starke Wachstum der Vorjahre anknüpfen.
Über BBL Brockdorff
BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen – Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit mehr als 200 Mitarbeiter*innen, darunter 50 Anwälten*innen ist die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem gibt es ein Büro in London. BBL steht für die Begleitung von Restrukturierungsprojekten zur Krisenbewältigung und für die Begleitung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.