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Pflegestatistik: Erstmals Rückgang bei stationärer Versorgung

Köln, 21. Dezember 2022. Trotz einer erneut deutlichen Zunahme der Pflegebedürftigen um rund 20 Prozent ist die Zahl der stationär Versorgten 2021 gesunken. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Pflegestatistik, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat. Die Pflegeheimberatung TERRANUS sieht darin eine alarmierende Entwicklung.

„Dass die Zahl der stationär Versorgten stagniert, ist äußerst besorgniserregend und lässt sich nicht allein mit den Auswirkungen von Corona erklären“, betonte TERRANUS-Geschäftsführerin Anja Sakwe Nakonji. So lag die Zahl der stationär versorgten Pflegebedürftigen Ende 2021 bei rund 793.000. Dies entspricht etwa dem Niveau von 2015 (783.000). „Wenn man bedenkt, dass wir seit 2015 rund 2,1 Mio. Pflegebedürftige mehr haben, ist das eine katastrophale Zahl“, so Sakwe Nakonji.

Das Statistische Bundesamt meldet in seiner heute veröffentlichten Pflegestatistik für das Jahr 2021 eine Gesamtzunahme der Pflegebedürftigen um 20 Prozent gegenüber 2019. Damit waren 2021 insgesamt 4,96 Mio. Menschen pflegebedürftig. 84 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut, nur 16 Prozent vollstationär in Pflegeheimen. Zum Vergleich: 2019 betrug die Pflegeheim-Quote 20 Prozent, 2015 rund 27 Prozent. Die Auslastung vollstationärer Pflegeheime lag Ende 2021 mit 89,3 Prozent etwas unter dem Wert von 2019 (92,3 Prozent).

Ein interessantes Detail der aktuellen Pflegestatistik ist die Zunahme der Pflegequote bei den Hochbetagten. So liegt die Pflegequote bei den über 90-Jährigen inzwischen bei 82 Prozent (gegenüber 76 Prozent 2019 und 66 Prozent 2015). „Die Zunahme bei den Hochbetagten spiegelt klar die demografische Entwicklung wider“, betont die TERRANUS-Geschäftsführerin. „Gerade für diese Zielgruppe brauchen wir mehr Kapazitäten und gute Versorgungskonzepte.“

Der wesentliche limitierende Faktor für den Ausbau der stationären Versorgungskapazitäten ist weiterhin der Mangel an qualifizierten Pflegekräften. Hier kann zwar mit einer Flexibilisierung der Fachkraftquote und digitalen Assistenzsystemen zumindest eine effizientere Versorgung innerhalb bestehender Strukturen erreicht werden. Auch Mischformen aus ambulant betreutem Wohnen und stationärer Pflege können Entlastung schaffen. Allerdings komme man um einen Ausbau stationärer Versorgung nicht herum. „In vielen Fällen, etwa bei Hochbetagten ist stationäre Pflege oft die einzig adäquate Versorgungsform“, so die TERRANUS-Geschäftsführerin.

Über Terranus:

TERRANUS gehört zu den führenden Immobilien- und Betriebsberatern im Gesundheitswesen in Deutschland. Seit über 25 Jahren berät das Unternehmen Investoren und Betreiber in allen Fragen um den wirtschaftlichen Betrieb von Gesundheitsimmobilien.

www.terranus.de

Sebastian Glaser, Seniorberater bei möller pr

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Sebastian Glaser

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