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Waggonbau Niesky wechselt in Regelinsolvenz

Dresden, 21. Juni 2023. Der insolvente Schienenfahrzeug-Hersteller ELH Waggonbau Niesky GmbH wechselt die Verfahrensart. Das zuständige Amtsgericht Dresden hat die vorläufige Eigenverwaltung aufgehoben und ein vorläufiges Regelinsolvenzverfahren angeordnet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Dr. Franz-Ludwig Danko. Danko macht sich derzeit mit seinem Team vor Ort ein Bild der Lage und prüft die Sanierungsoptionen.

„Auf den Geschäftsbetrieb hat der Wechsel der Verfahrensart keine Auswirkungen“, betonte Danko. „Produktion und Tagesgeschäft gehen nahtlos weiter, die Beschäftigten bekommen weiter ihr Geld.“ In Gesprächen mit der Geschäftsführung, den Gläubigern, Kunden, Gesellschafter und Betriebsrat verschafft Danko sich aktuell einen Überblick über die wirtschaftliche Situation. Ende Juni endet der Insolvenzgeldzeitraum, in dem das Unternehmen für drei Monate von den Personalkosten entlastet war. Danach muss das Unternehmen die Löhne und Gehälter der rund 200 Beschäftigten wieder selbst zahlen. „Jetzt geht es darum, gemeinsam eine längerfristige Perspektive für Waggonbau Niesky zu finden“, so Danko.

Danko will dabei an die Sanierungsbemühungen des Unternehmens anknüpfen und eng mit der Geschäftsführung zusammenarbeiten. „Als Unternehmens-Externer ist man unbelastet von der Vergangenheit und eventuellen Befindlichkeiten“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter. „Gerade in schwierigen Verhandlungen kann das ein wichtiger Faktor sein.“

Am 5. Mai 2023 hatte das Unternehmen einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Bei der Eigenverwaltung bleibt die Geschäftsleitung voll in der Verantwortung und steuert das Unternehmen weiter selbst. Das Insolvenzrecht erlaubt dies in Fällen, in denen Unternehmen ihre Probleme rechtzeitig erkennen und aktiv tätig werden. Die Geschäftsführung wird dabei von einem sog. „vorläufigen Sachwalter“ überwacht, etwa vergleichbar mit einem Aufsichtsrat.

Auf Antrag der Gläubiger hat das Gericht nun ein vorläufiges Regelinsolvenzverfahren angeordnet. Dabei setzt das Gericht einen sog. „vorläufigen Insolvenzverwalter“ ein, der in dieser Verfahrensart eine aktivere Rolle spielt als in einer Eigenverwaltung. Danko steht in engem Austausch mit dem vorläufigen Sachwalter und Gutachter der bisherigen Eigenverwaltung.

Waggonbau Niesky fertigt Waggons für Güterverkehr und Logistik auf der Schiene sowie Rohbauten aus Aluminium und Stahl für den Personenverkehr. Hinzu kommen Komponenten für die Schienenfahrzeugindustrie, wie z.B. Drehgestelle oder Baugruppen aus Stahl, Edelstahl- oder Aluminium. Das Unternehmen ist der einzige noch verbliebene Güterwagen-Hersteller in Deutschland und befindet sich in einem schwierigen Marktumfeld. So geht die Nachfrage nach Güterwaggons wie auch die Investitionsbereitschaft in den Schienenverkehr zurück. Zugleicht herrscht ein hoher internationaler Preis- und Wettbewerbsdruck. Hinzu kommen hohe Energiepreise und Materialengpässe in der Lieferkette.

Über Danko Insolvenzverwaltung

Die Kanzlei „Danko Insolvenzverwaltung“ steht für über zwanzigjährige Erfahrung auf den Gebieten Unternehmenssanierung, Insolvenz und Arbeitsrecht. Mit einem interdisziplinären Team aus Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrechtlern sowie Betriebswirten und Sachbearbeitern ist die Kanzlei in der Lage, auch größere Insolvenzverfahren und umfangreiche Mandate erfolgreich zu bearbeiten. Zu den namhaften Referenz-Verfahren von Kanzlei-Gründer Dr. Franz-Ludwig Danko zählen u.a. die Automobilzulieferer DGH Group, FINOBA Automotive, ZIMM Germany, Spezialguss Wetzlar und ttb Gruppe, der Seifenhersteller Kappus-Gruppe, der Flugzeugausstatter Anolis Interiors, die DRK-Kliniken Nordhessen, das Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg und die Prof. Dr. Keck Akut- und Reha-Klinik. Die Kanzlei verfügt über Standorte in Frankfurt am Main, Dresden und Kassel.

www.danko-law.de

Sebastian Glaser, Seniorberater bei möller pr

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Sebastian Glaser

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