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Empathie in der Krise (Teil 1)

Gefühlsduselei oder Handwerk?

Teil 1: Niemand mag schlechte Nachrichten!

Eine der unangenehmsten Pflichten eines Managers besteht darin, der Belegschaft in schweren Zeiten schlechte Nachrichten zu überbringen: Arbeitnehmer müssen entlassen werden, Produkte werden zurückgerufen, Standorte geschlossen, liebgewonnene Extras gestrichen. Die Liste der möglichen Härten ist lang.

Viele dieser Nachrichten lösen im Leben der Betroffenen spürbare, teilweise sogar katastrophale Konsequenzen aus. Allerdings – es bringt nichts, darum herumzureden – lassen es viele Geschäftsführer oder Vorstände in ihrer Kommunikation an der nötigen Empathie fehlen. Selbst die niederschmetterndsten Nachrichten werden Mitarbeitern, Kunden oder auch betroffenen Anwohnern in haarsträubendem Manager-Denglisch verkündet: verschwurbelt, technokratisch und kalt.

Aber was ist das überhaupt, Empathie? Kurz gesagt: Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Gefühle anderer Menschen hineinzuversetzen.

Wie bitte? Gefühle? Man sieht es förmlich vor sich, wie so mancher Manager die Lippen kräuselt. Aber ruhig Blut: Niemand erwartet von einem Geschäftsleiter, dass er in Gefühlen schwelgt oder sich gar von Emotionen leiten lässt. Im Gegenteil! Wenn ein Arzt bei jedem Krebspatienten schlaflose Nächte erlebte, würde er das nicht lange durchhalten. Er müsste seinen Beruf wechseln. Empathie hat mit den eigenen Gefühlen im Grunde gar nichts zu tun. Empathie ist im Grunde nicht mehr als ein Handwerk, das in jeden Werkzeugkasten eines Managers gehört. Ein Instrument, das Vorstände und Geschäftsführer genauso beherrschen müssen wie Materialwirtschaft oder Rechnungswesen. Das ist nicht anders als bei einem Arzt, wenn der Patient in Tränen ausbricht. Wer könnte es ihm verübeln, wenn er zwar ein mitfühlendes Gesicht zeigt, jedoch zeitgleich mit seinem verkorksten Golfschwung hadert.

Mangelnde Empathie hat aber weit gravierendere Folgen als beleidigte Arbeitnehmergesichter, wütende Verbraucherschützer oder aufgebrachte Aktionäre. Welche, das schildern wir Ihnen im zweitens Teil unseres Blogs zum Thema „Empathie in der Krise“, den Sie in der kommenden Woche an dieser Stelle lesen können.

Christoph Möller
Christoph Möller

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