In Altenheimen und Kliniken stellt sich derzeit eine Frage, die demnächst auf viele Unternehmen zukommt: Wie geht man mit Impfunwilligen in der Belegschaft um? Und weil aufgrund der Krise in vielen Unternehmen die Nerven blank liegen, sorgt diese Frage schnell für erhitzte Gemüter.
Druck hilft nicht
Manch einer möchte das Problem deshalb kurzerhand mit einem „Machtwort“ lösen. Das ist verständlich, helfen dürfte das jedoch nicht: Solange es keine gesetzliche Pflicht zur Impfung gibt, kann der Arbeitgeber dies von Mitarbeitern nicht verlangen. Arbeitsrechtliche Konsequenzen für Impfverweigerer sind zwar nicht per se ausgeschlossen, aber hier gelten hohe Hürden. Hinzu kommt: Wer gegenüber dem Impfen skeptisch eingestellt ist, macht auf „Druck von oben“ erst recht zu.
Zustimmung „kaufen“ durch Impfprämie?
Andere liebäugeln mit einer Impfprämie. Arbeitsrechtlich ist das wohl zulässig, solange es sich lediglich um einen „Anreiz“ handelt. Sicherheitshalber sollten Unternehmen dies jedoch juristisch abklären. Allerdings steckt bei der Impfprämie der Teufel im Detail: Bekommt jeder Geimpfte die Prämie, oder nur die „schwierigen Fälle“ – und wie werden die definiert? Wie hoch muss sie sein, damit sie wirkt? Das Risiko ist: Die ohnehin Impfwilligen nehmen die Prämie als Taschengeld mit. Diejenigen, die damit erreicht werden sollen, wenden sich empört ab („Ich lasse mich nicht kaufen!“).
Überzeugen durch kluge Kommunikation!
Was aber hilft dann? Das, was immer hilft in verfahrenen Situationen: Ein kluges Kommunikationskonzept, das den Adressaten ernst nimmt und mit glaubwürdigen Argumenten überzeugt. Dafür müssen u.a. folgende Fragen geklärt werden:
- Wer ist meine Zielgruppe, und wie muss ich sie ansprechen?
- Was sind die genauen Sorgen und Bedenken der Betroffenen?
- Welche rationalen Argumente gibt es, um die Sorgen und Bedenken zu entkräften?
- Welche emotionalen Botschaften können unterstützend wirken (z.B. Appell an die Berufsehre, das Gemeinschaftsgefühl, etc.)?
- Wer kann die Botschaften glaubwürdig transportieren? Die Einbindung von Betriebs- oder Personalrat sowie geachteter Kolleginnen und Kollegen ist meist wirksamer als ein Aufruf „vom Chef“.
Die wirklich harten Nüsse, d.h. einen verbohrten Impfverweigerer, knackt man damit natürlich nicht. Wer aber diffuse Bedenken hat, oder einfach nur ein ungutes Gefühl, kann mit kluger und glaubwürdiger Kommunikation überzeugt werden. Und wer der Regierung nicht traut, traut vielleicht dem Kollegen oder Schichtleiter, wenn der ihn zur Seite nimmt. Und damit ist schon viel gewonnen.
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