header-img

Nicht nur für Influencer: Live-Formate

Mit der Audio-App „Clubhouse“ ist in diesem Jahr ein neuer Hype auf Live-Formate entbrannt. Von namhaften Plattformen wie Facebook, YouTube oder Instagram sind solche Echtzeit-Übertragungen schon länger bekannt. Seit kurzem stellt auch LinkedIn seinen Mitgliedern einen Live-Broadcast bereit. Nicht nur für Influencer ein kostengünstiger Kommunikationskanal – sondern auch für B2B-Unternehmen. Denn verglichen mit anderen Content-Formaten, verdreifachen Live-Formate die Sehdauer (Konsumzeit) und erzielen zehn Mal so viele Interaktionen und Kommentare. Aber es gibt weitere Gründe, warum Unternehmen über „Live“ nachdenken sollten:

Leicht zugänglich und kostenlos

Live-Tools sind in der Regel für jeden nutzbar und kostenlos – sowohl für Unternehmen als auch Privatpersonen. Welche Plattform Sie für Ihr Streaming wählen, hängt maßgeblich davon ab, wo Ihre Zielgruppe unterwegs ist. Bei B2B-Unternehmen sind das i.d.R. LinkedIn, YouTube und Facebook. Aber Achtung: YouTube verlangt 1.000 Kanal-Abonnenten für die Nutzung eines Live-Tools. LinkedIn setzt wiederum nur eine Publikumsbasis von 150 Kanal-Followern voraus, prüft aber zusätzlich die erstellten Posting-Inhalte und fordert eine Bewerbung der Interessenten.

Aufmerksamere Zuschauer

Gilt für gepostete Videos die Regel „je kürzer, desto besser“, ist das bei Live-Formaten anders. Folgen Zuschauer Facebook Video-Posts ca. 2 Minuten, können es bei Live-Formaten bis zu 60 Minuten sein. Warum ist das so? Ganz einfach: Haben Zuschauer den Eindruck, exklusiv und unmittelbar bei einem live stattfindenden Produktlaunch oder einem Event dabei sein zu können, erzeugt dies ein Gefühl von höchster Aktualität. Der Effekt: Sie schalten häufig direkt zu Beginn einer Sendung ein und hören länger aufmerksam zu. Dieses Phänomen ist bekannt als „fear of missing out“ (wer will schon etwas verpassen?!). Ausreichend Zeit für Ihr Unternehmen, erklärungsbedürftige Produkte vorzuführen, Mitarbeiter als Experten zu positionieren oder Kunden zu beraten. Überfordern sollten Sie die Zuschauer trotzdem nicht. Bleiben Sie bei einfachen, klaren Botschaften.

Authentisch und greifbar

Ein weiterer Vorteil von Live-Formaten: Übertragen Sie einen Produkt-Launch oder ein Experten-Interview in Echtzeit, wirkt das auf die Zuschauer authentisch und real. Das baut Glaubwürdigkeit auf und vermittelt den Konsumenten den Eindruck, dass sie persönlich beteiligt sind. Voraussetzung ist natürlich, dass das Gespräch nicht künstlich wirkt und sie das Produkt nicht zu werberisch präsentieren. Das erreichen Sie beispielsweise, indem Sie mit den Zuschauern interagieren und ihre Fragen oder Kommentare einbeziehen. Direkte Interaktion ist übrigens über Live-Formate besser möglich als mit anderen Online-Formaten. Auch ein Grund, warum User hier länger zu hören als bei Werbevideos im Feed. Ein Nebeneffekt: das hohe Engagement und die hohen Zuschauer-Zahlen sind für den Algorithmus starke Indikatoren dafür, dass die Inhalte für die User sehr relevant sind. Ergo: Die Inhalte tauchen weit oben in den Feeds auf und werden oft ausgespielt.

Nicht ohne Vorbereitung

Ganz ohne Vorbereitung lässt sich ein solches Format natürlich nicht aufsetzen. Denn: Was einmal live gesagt wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden. Um einen professionellen Eindruck zu vermitteln, sollten Sie gewisse Vorkehrungen treffen. In einem ersten Schritt sollten Sie sich das entsprechende Equipment zulegen. Bestenfalls verfügen Sie über eine stabile Internetverbindung (mindestens 3 MBit/s) und – im Falle einer Videoübertragung – über ein neutrales Setting und gute Belichtung. Es ist ratsam, mindestens zwei Übertragungsgeräte parallel zu verwenden: eines zum Aufnehmen und eines zur Verfolgung der eingehenden Kommentare.

In einem zweiten Schritt sollten Sie sich – wie bei allen anderen Video-Formaten auch – ein Skript überlegen. Hier halten Sie den groben Ablauf der Sendung und Ihre Gesprächsthemen fest. Schreiben Sie aber keine vollständigen Sätze auf, sonst klingt es abgelesen. Überlegen Sie sich auch, wann der Moderator mögliche Fragen der Zuschauer vorliest und mit der Community interagiert. Diese Kommentare und Fragen sollte eine andere Person parallel zur Sendung aufbereiten. Denn moderieren, reden und auch gleichzeitig live eingehende Kommentare verfolgen, führt schnell zu Überforderung. Zudem sollten Sie mit kritischen Fragen rechnen. Überlegen Sie sich im Vorhinein, welche kritischen Fragen kommen können und wie Sie darauf reagieren wollen. Bedenken Sie auch, was zu tun ist, wenn Ihr Equipment streikt. Keine Angst – das passiert den besten Influencern. Wichtig ist, wie Sie mit der Situation umgehen. Ein Vorschlag: Lösen Sie die Situation mit Charme und vermeiden (verdammt nochmal!) zu fluchen. Nutzen Sie beispielweise die Chatfunktion, bereiten Zettel mit Kurz-Nachrichten vor oder bitten Sie eine/n Kollegen/in vorher, Ihnen gegebenenfalls als Zuschauerin zu helfen.

Fazit

Live lohnt sich. Ähnlich wie Influencer können auch B2B-Unternehmen von Livestreams profitieren und – im Vergleich zu der Produktion von herkömmlichen Videos – viel Zeit und Geld sparen.

Désirée Kühn, Praktikantin bei Möller PR
Désirée Kühn

SPRECHEN SIE MIT UNS.

Über dieses Formular können Sie Kontakt mit uns aufnehmen.

Oder Sie schreiben eine Email an info@moeller-pr.de.

Sie erhalten umgehend Antwort.