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Warum mögen wir Greta nicht?

Huch! werden Sie sich sagen, was soll diese Frage? Wie kann man Greta Thunberg nicht mögen? Tatsächlich hat aber seit ihrer Rede vor der UN eine interessante Entwicklung eingesetzt: Es hat sich ein nach Tausenden zählender Chor von Kritikern entfesselt, der so tut, als sei Greta kein Teenager von unterdurchschnittlicher Körpergröße, sondern Attila der Hunnenkönig.

Aus der Sicht der PR ist das eine spannende Entwicklung. Schließlich hat es sich schon oft bewährt, Massenbewegungen in einer einzelnen Person zu verkörpern und dieser Bewegung damit eine Stimme zu geben. Man denke an Martin Luther King oder Mahatma Gandhi. Auch ist es völlig normal, dass dies einhergeht mit der Fokussierung der Themen auf wenige und griffige Botschaften – wodurch freilich die differenzierte Betrachtung meist auf der Strecke bleibt.

Im Werkzeugkasten von Kommunikationsfachleuten gibt es viele Gewissheiten: Bestimmte Maßnahmen führen (fast) immer zum gewünschten Ergebnis. Kaum zu kalkulieren – und damit unbeherrschbar – ist hingegen der Überdruss der Öffentlichkeit. Und zwar ganz unabhängig davon, ob man die Ziele von „Fridays for Future“ teilt oder nicht. Es gibt gute Gründe, Greta Thunberg und die Bewegung zu mögen, genauso wie es gute Gründe gibt, sie nicht zu mögen. Aber das unzählige Male beobachtete Phänomen, eine Persönlichkeit erst hoch zu loben, und sie dann – ganz plötzlich – ins Visier zu nehmen, lässt mich oft völlig ratlos zurück. Da hilft auch keine Küchen-Psychologie.

Aber vielleicht hat es die Evolution genau so eingerichtet. Nur, wer durch das Stahlbad der volatilen öffentlichen Meinung gegangen ist – und zwar am liebsten mehrfach – qualifiziert sich für echten Ruhm. Da hat Greta ja noch einiges vor sich …

Christoph Möller
von Christoph Möller

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