Das CDU-Schmäh-Video des YouTubers „Rezo“ zeigt, welche enorme Macht die Sozialen Medien haben, wenn sie sich authentisch mit politischen Themen auseinandersetzen. Dann geraten die „Klo-Wände des Internets“ plötzlich auf die Titelseiten von BILD, FAZ und Co. – und damit in den Blickwinkel der gesamten Öffentlichkeit. Denn: Wer keine Sozialen Medien nutzt, weiß nur dann, was darin vorgeht, wenn „klassische“ Medien darüber berichten. Geschieht dies nicht, hat nur die Bevölkerungsgruppe der Social-Media-Affinen Zugang zu diesen Inhalten. Die Folge ist eine Zweiteilung der Gesellschaft, die sich weiter vertieft.
Die Entscheidung, ob eine Meinung eine breite Öffentlichkeit erreicht oder nicht, oblag bisher bestimmten, traditionell geprägten Institutionen, insbesondere den Medien und den Parteien. Das Internet hat hingegen keine funktionierende filternde Instanz. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu; sie bezog sich aber bislang nur auf ein paar Blogger und ihre meist nur nach Dutzenden zählenden Leser. Welche dramatische Konsequenzen die nicht vorhandene Kontrolle haben kann, zeigt sich nun an der Rezo-Suada: Hier erhebt ein sicherlich nicht unintelligenter, aber kulturell eher zurückgebliebener junger Mann äußerst schwere Vorwürfe. Zum Beispiel bezichtigt er gestandene und sicherlich meist seriöse und engagierte Politiker als „Lügner“. Man stelle sich eine solche Aussage aus dem Mund eines TV-Kommentators oder auf einem Wahlplakat vor!
Natürlich kann man den Großteil dessen, was „Rezo“ von sich gibt, zumindest verstehen, wenn nicht sogar gutheißen. Aber seine Aussagen sind dermaßen vermischt mit Halbwahrheiten und unmanierlichen Schmähungen, dass sich dafür nur ein Etikett eignet: Populismus. Donald Trump lässt grüßen.
Und was macht die geschmähte Partei? Man spürt förmlich, wie die Funktionäre im Adenauer-Haus umherlaufen wie aufgescheuchte Hühner. Dabei wäre eine angemessene Reaktion doch ganz einfach. Was zu tun ist, sagt einem der gesunde Menschenverstand. Wie drückte es „Rezo“ es doch aus? Moment! Ach ja, richtig: Es sei „krasse Inkompetenz bei CDU-Leuten am Start.“ Nun, da muss man ihm auch mal recht geben.
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